Es scheint aktuell so, als spiele die Welt verrückt. Ein geriatrischer Toupet-Träger will sein Land in Wänden aus Solarzellen einigeln, ein Inselvolk holt die Ruder heraus und möchte mit dem Festland nichts mehr zu tun haben, ein russischer Macho sammelt Heimaterde ein und zu guter Letzt zündeln zu heiß Gebadete namens Le-Pen, Wilders oder Petry an jeder Lunte, die sie zu fassen bekommen. Womit haben wir all das eigentlich verdient und was bedeutet das für ein langfristiges Investment?!
Aufgrund der Circus-Einlagen auf der anderen Seite des großen Teichs gehen die aktuellen Ereignisse in unserem Gemeinschaftsexperiment Europa manchmal etwas unter. So scheint es auch mit dem Treffen am 06. März zwischen Frankreichs (Noch) Präsident Francois Holland und Angela Merkel gewesen zu sein. Im Vorfeld des Vierer-Gipfels in Versailles, aber auch des EU- Frühlingsgipfels und nicht zuletzt des 60. Jahrestags der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft am 25. März sprachen sich beide Politiker deutlich für ein „Europa der zwei Geschwindigkeiten“ aus. Dieser dahingesäuselte Satz ist ein typisches Beispiel dafür, wie Ursache und Wirkung verdreht werden und das Ergebnis auf den ersten Blick sogar noch logisch erscheint. Allerdings steckt hinter dieser Botschaft viel mehr (mär) - nämlich die Kapitulation vor den Fakten und der kalkulierte Abgesang auf die Gemeinschaftswährung Euro.
In einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs EUGH wurde klar gestellt, dass die in Deutschland verbindliche Preisbindung für verschreibungspflichtige Medikamente mit EU-Recht nicht vereinbar ist. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass nicht in Deutschland ansässige Versandapotheken, wie DocMorris oder europa-apotheek ihre verschreibungspflichtigen Medikamente mit Rabatten an Deutsche Patienten versenden dürfen. Für alle chronisch Kranken bedeutet dies eine echte und spürbare finanzielle Erleichterung. Aber, anstelle das wir uns darüber zu freuen, liefern wir Deutschen mal wieder ein Lehrstück des Sozialismus ab!
Die einen preisen sie als Befreiungsschlag, um sich von der Vorherrschaft der Banken zu lösen und die anderen sehen in ihnen ein Hilfsmittel, um im Darknet geklaute Kreditkartendaten und Waffen kaufen zu können. Seit dem erneuten Sprung über die 1.000 Dollar Marke hat es die Währung sogar in die allgemeinen Nachrichten gebracht. Und der dann folgende 20% Absturz erst recht. Aber sind Bitcoins wirklich eine Zockerwährung für Kriminelle oder lohnt sich ein Investment?
Seit der Wahl des neuen US-Präsidenten im November sind vor allem die Langfristzinsen in den USA und Europa ordentlich gestiegen. Die 10 jährigen Deutschen Bundesanleihen rentierten nach dem BREXIT Votum bei -0,2% und sind nun auf stellenweise 0,5% Verzinsung gestiegen. Schon kommen die Tennissocken-tragenden Bausparkassenvertreter um die Ecke und mahnen: Die Trendwende bei Zinsen ist da. Wer jetzt nicht sichert wird später das Nachsehen haben.
Es gab eine Zeit, in der Globalisierung als Fortschritt gepriesen wurde. Die Sitzblockaden und windigen Pappschilder der rauschebärtigen Internationalisierungs-Gegner wurden selbstgefällig belächelt. Einer von diesen Demonstranten scheint aber seinen Schlabberpulli in einen Nadelstreifenanzug getauscht zu haben und proklamiert jetzt die neue Devise: „China ist böse und Amerika first!“ Der Kern dieser Idee gefällt auch einigen deutschen Politikern. Allerdings kann uns diese naive Sichtweise teuer zu stehen kommen!